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Der Äussere Stand

Wie kam das Gebäude an der Zeughausgasse 17 zu seinem Namen und was bedeutet er? Um diese Fragen zu beantworten, muss man zurück ins 16. bis 18. Jahrhundert gehen, als es in Bern einen Schattenstaat gab.

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Silbervergoldetes Ehrengeschirr von 1687 von Emanuel Wyss: Dominique Plüss.

Der «Äussere Stand» war eine Vereinigung, die als Schattenstaat den «Inneren Stand», also die Obrigkeit der Republik Bern, imitierte. Als Emblem führte der Äussere Stand den Affen, der auf einem Krebs reitet und in einen Spiegel blickt. Die Anfänge der Institution sind im 16. Jahrhundert anzusiedeln, vielleicht gar noch früher.

Der Sinn des Äusseren Standes bestand darin, die jungen Bernburger vor ihrem eventuellen Eintritt in die Räte auf ihre Amtstätigkeit vorzubereiten. Der Aufbau des Äusseren Standes entsprach in allen Einzelheiten der Organisation der richtigen Staatsverwaltung, so dass Wahlvorgänge, Rechnungsablagen, politische Ansprachen, Gerichtstätigkeit und Bauverwaltung geübt werden konnten. In spielerischer Nachahmung wurden alle Ämter besetzt. Die Würde der Institution verlangte die genaue Einhaltung der Vorschriften über die Erfüllung der Amtspflichten, über Kleidung und Zeremoniell bei festlichen Veranstaltungen.

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Umzug des Äusseren Standes: Burgerbibliothek Bern, GR.D.370.

1728 – 1730 baute der Äussere Stand unweit der Französischen Kirche an der Zeughausgasse sein eigenes Rathaus. Diese grosse Aufwendung belastete die Institution finanziell aber stark. Mit dem Untergang des Alten Bern 1798 erlosch auch der Äussere Stand.

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